Gute Kommunikation - wenn mich "die Anderen" einfach nicht verstehen wollen
- romangrob
- 14. Aug. 2014
- 3 Min. Lesezeit
Wie oft haben Sie es schon erlebt, dass Ihre Botschaft beim Gegenüber, sei es eine Einzelperson, oder eine Gruppe, nicht "angekommen" ist? Dabei war der Inhalt doch so einfach und klar und trotzdem wurden Sie irgendwie nicht verstanden.
Schon der berühmte Sprachwissenschaftler Paul Watzlawick prägte den Spruch: "Die Information entsteht beim Empfänger" und wir alle kennen diese Wahrheit. Wieso fällt es uns dann so oft so schwer, diese Umzusetzen?
Ich habe diese Situation in vielen Coachings, Mediationen und Schulungen immer wieder beobachten dürfen und oftmals liegt hinter diesem Problem eine gewisse Struktur. Der Sender ist zu sehr, wenn nicht sogar ganz, bei sich selbst. Dies verstärkt sich noch, wenn das Thema für einen selbst von hoher Bedeutung ist, oder ein "Ungleichgewicht" der Parteien besteht.
Wie kann man nun diese Herausforderung besser meistern?
Ich bin mir sicher, Sie alle wissen es und die Amerikaner haben hierfür den Spruch:"Meet the people where they are."
Bei einer erfolgreichen Kommunikation geht es nur um den Empfänger. Wo steht sie/er? Was bedrückt sie/ihn? Welche Konsequenzen (oftmals versteckte, oder nur unterbewusst wahrgenommene Ängste) hat die Information zur Folge? Welche Motivationsstrategien wirken beim Empfänger?
Den Fokus von sich selbst weg und auf die andere Partei zu legen fällt Menschen unterschiedlich schwer und ist meist auch situationsabhängig. Mit etwas Übung ist es jedoch keine grosse Hexerei und wird immer mehr zum normalen Verhalten mit dem Resultat, dass Ihre Botschaften besser verstanden werden und Sie weniger Zeit für Erklärungen, Motivation und Kontrolle verschwenden müssen. Schlicht und einfach, Sie werden erfolgreicher und zufriedener!
Und wie macht man das?
1. Perspektivenwechsel
Gehen Sie vor jedem wichtigen Gespräch auf die Insel der anderen Partei. Was hat meine Information für diese für Folgen? Was wird verbessert, welche Probleme werden gelöst? Und seien Sie dabei so ehrlich wie möglich mit sich selbst! Nicht was Sie denken zählt, nicht Ihre Position ist von Bedeutung.
2. Rapport erstellen
Betrachten Sie die andere Partei als Freund, als Mitstreiter, als Verbündeten. Wie würden Sie mit einem guten Freund reden, wie würden Sie ihn wertschätzen? Gehen Sie davon aus, dass die andere Partei IMMER von deren besten Option ausgeht und gute Gründe für ein Verhalten hat, auch wenn Ihnen das nicht gefällt.
3. Erkennen der Motivationsstrategien
Fokussiert sich die andere Partei eher auf Hindernisse, oder auf Möglichkeiten? Entscheidet sie für sich, oder benötigt sie klare Vorgaben? Braucht sie Wahlmöglichkeiten, oder eher eine konkrete Lösung? Menschen haben gewisse Muster, welche oft einfach anhand der Sprache zu erkennen sind. Verwenden Sie die Sprache der anderen Partei und alles wird sehr viel einfacher.
(Zu den einzelnen Motivationsstrategien werde ich in den nächsten Blogs mehr ins Detail gehen.)
4. Ziel klar haben
Was genau wollen Sie erreichen? "Na das ist doch immer klar!", höre ich oft bei meinen Coachings und wenn wir dann im Detail darüber reden, ist es eben oftmals nicht wirklich so. Hier geht es nur um den Inhalt, nicht um die Position und ich erlebe immer wieder, wie oft um Positionen gekämpft wird, obwohl man sich im Inhalt nahezu einig wäre. Definieren Sie deshalb vorher unter Berücksichtigung der ersten drei Punkte, was sie erreichen möchten und welche Varianten sie akzeptieren können. Und ganz wichtig, formulieren Sie ihre Ziele aus der Sicht der anderen Partei.
Natürlich kann ich in einem Blog nicht alle Details aufzeigen und auf alle möglichen Situationen eingehen. In meinen Seminaren verwende ich mehrere Tage darauf und gehe, auch anhand vieler Fallbeispiele und Übungen, viel mehr ins Detail. Zudem werden Sie diesen Blog mit den Filtern Ihrer persönlichen Muster lesen, auf die ich, ohne Sie zu kennen, nicht eingehen kann.
Ich lade Sie dazu ein, ein paar Dinge aus diesem Blog einfach mal auszuprobieren und sie in Ihre tägliche Kommunikation einzubinden und Sie werden sehr schnell erleben, wieviel schneller und einfacher Sie Ihre Ziele erreichen.
Ich bedanke mich für Ihre Zeit und Ihr Interesse und wünsche Ihnen viel Spass beim Ausprobieren.
Ihr Roman Grob
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